Das Yin und Yang Zeichen ist das Symbol, das die Polarität beschreibt und gleichzeitig aufzeigt, dass sowohl im Yin als auch im Yang jeweils ein Teil des anderen zu finden ist. Yin steht für Hingabe, Loslassen und Bewahren. Yang steht für Aktivität und Bewegung. In dem Symbol wird auch deutlich, dass die Balance zwischen beiden Polen anzustreben ist – so wie auch die Yogapraxis selbst für mich das Ziel hat, zurück in die Balance zu führen, egal auf welcher Ebene. In unserer Yang-dominierten Welt neige ich selbst oft dazu, dem „Yin“ nicht eine allzu großen Fokus zu geben und habe in meiner Vorstellung erst dann eine Asana Praxis gemacht, wenn ich fordernde Asanas im Alignment geübt habe.
Mit Yin verbinde ich eine sehr langsame, ruhige und passive Praxis, in der man sehr lange in einem Asana verbringt und sämtliche Muskeln loslässt. Auf physiologischer Ebene kann durch das Üben von Yin Yoga unser Nervensystem einen Impuls der Entspannung bekommen: Dadurch kann der Sympathikus beruhigt und der Parasympathikus aktiviert werden. Jedoch ist in der Yin Yoga Praxis kein sicheres Alignment gewährleistet, da durch die fehlende Muskelspannung Bänder oder Sehnen belastet werden können oder auch träge machen kann (weil kapha erhöht wird). Sozusagen fehlt das Yang in der Yin-Yoga Praxis.
An manchen Tagen spüre ich, dass ich eine ruhigere Yogapraxis brauche, in der ich weniger aktive und fordernde Asanas üben möchte, sondern entweder am Boden liegend oder sitzend entspannen möchte, um mein Vata zu beruhigen. Dennoch möchte ich das „frische“ Gefühl und das Körperbewusstsein, das durch eine Asana Session und Üben im Alignment entsteht, auch in einer ruhigeren Yogapraxis nicht missen. Gerade um diese Kombination – nämlich in Asanas eine gewisse Muskelaktivität zu erreichen und gleichzeitig dem Körper zu ermöglichen, loszulassen und zu entspannen – soll es in diesem Blogbeitrag gehen. Wenn ich diesem Stil einen Namen geben müsste, dann kommen mir „yin-betonte Yogapraxis“, „Yin Yoga mit Alignment“ oder „Yin Hatha Yoga“ in den Sinn. Wahrscheinlich bräuchte es gar keine neuen Begriff, sondern Hatha Yoga würde genau diese Arbeit des Übens bereits einschließen. Viel Spaß beim Üben 🙂
Rückbeugen Yin Yoga Session
Ich liebe Rückbeugen und meine BWS zu mobilisieren – das soll das Thema einer Session sein. Mit Blick auf die BWS Mobilisation sollte die Session sowohl Twists, Seitbeugen als auch vorbereitende Rückbeugen beinhalten. Für Rückbeugen muss leichte Innenrotation der Beine sichergestellt, der Psoas gedehnt, Transversus aktiviert und die BWS entsprechend vorbereitet sein. Wichtig ist, das ISG nicht zu stressen bzw. nach den Rückbeugen wieder Weite zu generieren.
Baddha Konasana auf Bolster
Idee: Atemräume wahrnehmen, Bauchatmung vs. Brustkorbatmung, Leiste öffnen und dadurch Psoas und Adduktoren öffnen, leichte Brustkorböffnung
• Baddha Konasana, Fußsohlen zusammen, Kopf unterstützt
- Dynamisch mit Atmung: mit AA Fußsohlen zusammen, Kniesinken lassen, EA auflösen
- Atem freilassen und loslassen
Twist
Idee: Wirbelsäule mobilisieren,
• Nahe an Bolster mit einem Oberschenkel setzen, Oberkörper auf
Bolster ablegen, Beine angewinkelt
- Dynamisch mit Atmung: Arme links und rechts neben Bolsterabgestellt, EA leicht von Bolster wegheben, AA sinken lassen
- Auf Bolster liegen bleiben
Urdhva Hastasana Rückbeuge im Liegen
Idee: Öffnung gesamte Körpervorderseite, Arme strecken, Serratus aktivieren, Pectoralis dehnen
• Unter Schulterblätter Block legen, Block zwischen Hände, evtl. Oberschenkel binden
1. Dynamisch mit Atmung: AA Hände zusammen, EA auflösen 2. Halten
Sethu Bandha Beine – mit Gurt und Block
Idee: Wieder Platz im ISG schaffen
- Sethu Bandha Beine mit Block, Gurt noch locker , Arme über den Kopf–
- Dynamisch mit Atmung: AA Oberschenkel in den Block drücken,EA nachgeben
- Leichter Druck gegen Block
- Sethu Bandha Beine mit Block, Gurt fester
1. Dynamisch mit Atmung: AA Oberschenkel in den Block drücken,
EA Oberschenkel gegen Gurt
2. Balance zwischen Oberschenkel zueinander und auseinanderhalten.
Savasana 🙂